Kreuzfahrten sind das Boom-Segment der Tourismus-Branche. Rund 24 Mio. Passagiere werden 2016 „just for fun“ über Flüsse und Ozeane schippern, rund doppelt so viele wie vor zwölf Jahren. Dennoch hatten die Aktionäre der Börsen-Firmen hinter AIDA, Mein Schiff & Co. zuletzt wenig Spaß. Wir klären, ob jetzt der Einstieg lohnt, inwieweit die aktuellen Renditen nachhaltig sind und warum Aktien das Reisen schöner machen. Und für alle, die lieber gucken und hören als lesen, gibt’s das Ganze auch als Video-Interview: DividendenAdel-Gründer Christian W. Röhl auf dem Frankfurter Börsenparkett im Gespräch mit Antje Erhard von DER AKTIONÄR TV.
Anleihen bringen Sicherheit und Stabilität ins Depot, heißt es für gewöhnlich. Pustekuchen! Einen Vorgeschmack auf das Kursrisiko langlaufender Rentenpapiere konnten Anleger in den letzten drei Monaten bekommen. US-Bonds mit Laufzeiten von 10 Jahren und mehr haben um 6,5% nachgegeben – fast das Dreifache der Ablaufrendite.
Bei Air Berlin sind nun die Leichenfledderer am Werk, Deutschlands zweitgrößte Airline wird zerrupft. Ob der letzte Sanierungsversuch funktioniert, kann den Aktionären nach Kursverlusten von bis zu 95% fast schon egal sein. Doch Anleger hätten gewarnt sein müssen: Fluglinien verdienen selten Geld – und Dividenden gibt’s nur bei gutem Wetter.
Seit dem Start des DAX stehen für das 4. Quartal im Schnitt 7,8% Plus zu Buche. Und nur in drei (!) von 28 Jahren musste der Frankfurter Leitindex zwischen Anfang Oktober und Ende Dezember einen Verlust ausweisen: Was es mit der selbsterfüllenden Prophezeiung der Saisonalität auf sich hat.
Auch wenn die Marketingtrompeten der Finanzindustrie gebetsmühlenartig etwas Anderes behaupten: Nein, Dividende ist nicht der neue Zins. Stattdessen haben Aktien schlichtweg ein besseres Chance-Risiko-Verhältnis als Anleihen – wie unsere aktuelle Gegenüberstellung am Beispiel von Coca-Cola illustriert.
Gestern EZB-Sitzung, wobei der Euro-Leitzins wie erwartet bei 0,0% geblieben ist. Das, was Sparkassen-Präsident Georg Fahrenschon „Enteignung der Sparer“ nennt, setzt sich also unvermindert fort – wenngleich es sich dabei nicht ausschließlich ein Phänomen der Ära Draghi handelt: Auch in der vermeintlich guten alten Zeit, als die Notenbanken sich primär um Geldwertstabilität statt um Konjunkturimpulse sorgten, wurden Vermögen entwertet. Nur hat das damals eben die Inflation erledigt.
Die BaFin will die sog. „Bonitätsanleihen“ verbieten – für sich genommen belanglose Finanzprodukte, doch die Frage ist: Was kommt als nächstes? Logisch wäre ein Verbot von Mittelstandsbonds, Crowdfundigs und natürlich Bundesanleihen.