Allzu hohe Payout-Quoten sind für uns Income-Investoren ja oft ein Warnsignal. Doch keine Regel ohne Ausnahme. Paradebeispiel dafür ist Amadeus FiRe. Der Personaldienstleister schüttet traditionell den kompletten Gewinn an die Anteilseigner aus. Und obwohl der Arbeitsmarkt zyklischen Schwankungen unterliegt, hat die SDAX-Firma in den letzten 13 Jahren elfmal die Dividende erhöht – sogar inmitten der Finanzkrise 2008/09. Heute wurde die nächste Anhebung verkündet. Dem Lockruf der mit knapp 5% äußerst üppigen Dividendenrendite sollten jedoch nur Anleger mit einem Faible für Spezialitäten folgen.
Pommesbuden mit Milliarden-Bewertung, astronomische Zeichungsgewinne, durchgeknallte Gründer und hysterische Anleger. Nein, die Rede ist nicht vom Snapchat-Börsengang, sondern vom Neuen Markt. Vor genau 20 Jahren, am 10. März 1997, fiel der Startschuss für das Wachstumssegment, das erst einen beispiellosen Aktien-Boom auslöste und dann krachend implodierte. Von den einst über 330 Firmen haben bloß 150 überlebt. Einige davon übertreffen inzwischen nicht nur ihre alten Höchstkurse, sondern tun sogar etwas, das in der „New Economy“ total uncool war – zuverlässig Dividende zahlen. Unsere Top 7 mit den Überlebenden vom Neuen Markt, garniert mit ein paar Anekdoten aus einer Zeit kollektiver Gehirnerweichung.
Stabile Dividenden sind prinzipiell eine feine Sache. Doch bisweilen fühlt man sich auch verhohnepiepelt, wenn eine Firma jahrein, jahraus dasselbe ausschüttet. Ein krasses Beispiel dafür ist Beiersdorf. Der Nivea- und Tesa-Konzern fährt Rekordergebnisse ein, während die letzte echte Dividendenanhebung aus dem Jahr 2008 datiert. Doch weil Tchibo-Erbe Herz die Mehrheit hat, können die Aktionäre kaum Druck aufbauen – sondern bloß einen großen Bogen um die Aktie machen. Die Alternative ist ein familiengeführtes Unternehmen aus Düsseldorf.
Mit Essen spielt man nicht, hat Oma immer gesagt. Doch das Lebensmittel-Monopoly ist in vollem Gange. Zwar hat KraftHeinz sein Übernahmeangebot für Unilever bereits nach zwei Tagen wieder zurückgezogen, doch die Geschichte ist noch lange nicht vorbei: Investoren wollen Wachstum sehen und das ist kurz- bis mittelfristig nur über Skalen- und Synergieeffekte darstellbar, weshalb Fusionen nur eine Frage der Zeit sind. Unter Druck ist dabei auch Marktführer Nestlé, profitieren könnte Danone – wobei die (reichlich wolkige) Übernahmephantasie nicht der entscheidende Grund ist, warum die Yoghurt-, Wasser- und Babybrei-Aktie gut ins Portfolio passt.
Und wieder ein Rekord: Der SDAX – hinter DAX und MDAX sozusagen die 3. Börsen-Bundesliga – hat heute zu Handelsbeginn erstmals die Marke von 10.000 Punkten überschritten. Im Langfrist-Vergleich der drei Frankfurter Aktienbarometer hinkt der Nebenwerte-Index aber nach wie vor hinterher. Das hat auch damit zu tun, dass der SDAX so etwas wie der „Durchgangsbahnhof“ der DAX-Familie ist. Für engagierte Dividendenjäger bietet der Index allerdings einige interessante Opportunitäten – darunter ein Personaldienstleister mit Vollausschüttung und 5% Rendite.
Während der DAX noch knapp 5% unter seinem Rekord aus dem April 2015 notiert, hat der MDAX gestern schon wieder ein neues Allzeithoch erklommen – das elfte in diesem noch jungen Jahr. Und dennoch keine Spur von Euphorie. Lieber mal ein bisschen was verkaufen, die jetzt aber wirklich überfällige Korrektur (oder alternativ den großen Crash) abwarten und dann auf ermäßigtem Niveau wieder kräftig aufstocken, denkt sich so mancher Anleger. Doch die Historie seit 1988 lehrt: Der MDAX belohnt Geduld und Nervenstärke.
DividendenAdel im Babyfieber und lange bevor der kleine Julian Röhl am Montagmorgen auf die Welt gekommen ist, hat der Papa natürlich schon die passenden Aktien abgecheckt. Kinder sind schließlich nicht nur Liebe, Leben und Zukunft; das Leben als Eltern hat auch gewisse wirtschaftliche Implikationen. Reinrassige „Baby-Aktien“ gibt es allerdings nicht wirklich viele. Stattdessen wird das Geschäft mit den lieben Kleinen von Konsumgüter-Konzernen aus den USA dominiert – darunter ein paar waschechte Ausschüttungs-Aristokraten.