Siemens Healthineers mit pumperlg’sunder Performance! Aber mit den meisten neuen Aktien des Jahres 2018 haben Anleger kräftig verloren: Hätte man jeden Börsendebütanten zum 1. Kurs geordert, stehen unter dem Strich 23% Verlust. Wer stattdessen DAX-ETFs gekauft hat, ist mit minus 14% glimpflicher davongekommen.
Eigentlich sind Börsenweisheiten ja das Revier von Jessica Schwarzer. Aber jetzt muss ich mir mal ein Kostolany-Bonmont ausborgen. „An der Börse ist alles möglich, auch das Gegenteil“, hat der legendäre Spekulant einst philosophiert. Wie recht er hatte, sieht man an einer laaangen Graphik, die ich letztes Jahr schon mal gepostet hatte – damals um zu zeigen, wie extraordinär das Jahr 2017 war: Erstmals in der (Nachkriegs-)Geschichte hatte der S&P von Januar bis Dezember jeden Monats mit Gewinn abgeschlossen. Auch 2018 könnte historisches passieren, nur mit umgekehrten Vorzeichen.
Ich bin sauer. Stinksauer. Auf Covestro. Nein, nicht weil die Aktie heute um 15% abgeschmiert ist. Im Gegenteil: Eigentlich wollte ich über ein paar Tranchen eine Position aufbauen und dabei habe ich nichts gegen Preisnachlässe. Auch dass ein zyklisches Unternehmen eine Gewinnwarnung ausgibt, schreckt mich nicht unbedingt. Das Konjunkturklima ist rauher geworden und 4,5% Prozent Dividendenrendite (zum Zeitpunkt meines Einstiegs) sind immer auch Signal und Prämie für das Risiko, das man eingeht. Was mich jedoch auf die Palme bringt: Erst am 25. Oktober, hatte Covestro den Ausblick für 2018 bestätigt.
Ganz schön fett: KraftHeinz lockt nun mit 5% Dividendenrendite. Von der üppigen Ausschüttung profitiert auch Warren Buffett, denn seine Berkshire Hathaway ist mit einem Anteil von knapp 27% größter Aktionär des Nahrungsmittel-Riesen. Abseits der Dividende dürfte der Altmeister allerdings wenig Freude an seiner mit einem Marktwert von 16,5 Mrd. US-Dollar noch immer fünftgrößten Portfolio-Position haben. Die fundamentale Situation sieht nämlich gar nicht lecker aus.
Endlich enthüllt: So kommen die Börsenberichte zustande, in denen „Experten“ erklären, warum die Aktien gerade fallen. Einfach wie auf dem Jahrmarkt am Rad drehen und einen von acht plausiblen Gründen für den Kursrutsch erhalten. China, Immobilien, Euro-Krise, Zinsangst – für jeden ist was dabei, weshalb das runde Ding in vielen Redaktionsstuben steht…
Alarm! Da verliert der Dow Jones mal 800 Punkte an einem Tag und notiert nun gut 5% unter seinem erst letzte Woche markierten Allzeithoch – und schon rufen Medien und Analysten den „Crash“ aus. Aber gut: Der Wettlauf um Reichweite und Klicks ist hart, da kommt ein bisschen Drama ganz gelegen. Doch auch für den gemeinen Privatanleger sind solche Phasen hilfreich.