Butter ist so teuer wie nie, Äpfel werden knapp, nur Gemüse ist billiger als 2016. Der gemeine Casino-Kapitalist fragt da natürlich gleich: Kann man davon irgendwie profitieren – und sei es nur, um sich gegen steigende Preise im Supermarkt abzusichern? Klare Antwort: Ja, aber nicht mit Finanzprodukten auf Agrarrohstoffe. Denn die Warenbörsen sind für Erzeuger und Verarbeiter gemacht, während Investoren und Spekulanten „in the long run“ kräftig reinbuttern. Privatanleger setzen deshalb auf Aktien. Dabei sind Lebensmittelhersteller aussichtsreicher als Firmen wie BayWa, die am Anfang der landwirtschaftlichen Wertschöpfungskette stehen.
Die Diskussion um ETFs wird schärfer. Aber ohne Gerd Kommer, Thomas Mayer und all den anderen klugen Köpfen, die sich im ewigen Wettstreit aktiv versus passiv die Argumente um die Ohren hauen, zu nahe treten zu wollen: Gibt es echt nur gut und böse? Muss man sich wirklich entscheiden, ob ETFs die alleinseligmachende Antwort auf alle Fragen des (Anleger-)Daseins sind – oder der Anfang vom Ende der (Finanz-)Welt?
Das 1991 von Michael O’Higgins beschriebene Dogs of the Dow-Portfolio ist sozusagen der Ur-Ahn aller Dividendenstrategien. Doch einfach jedes Jahr die zehn renditestärksten Aktien aus dem Dow Jones kaufen – damit war in den letzten eineinhalb Jahrzehnten keine nachhaltige Überrendite mehr zu erzielen. Dennoch gehören die Hunde von O’Higgins nicht in die zum Bersten gefüllte Kiste mit Investment-Strategien, die die Welt nicht braucht.
Neun Kennzahlen von Cashflow bis Verschuldung, keine Prognosen, nur harte Fakten aus der Bilanz: Mit dem Piotroski F-Score erhalten Anleger einen schnellen Einblick in die finanzielle Qualität eines Unternehmens. Wer durch die Brille des Stanford-Professors auf den Kurszettel schaut, entdeckt bisweilen Aktien, die man sonst oft nicht auf dem Radar hat. Doch der F-Score ist mehr als nur Inspirationsquelle. Er kann auch bei der regelmäßigen Depotüberprüfung helfen und systematische Value-Strategien aufpeppen.