„Cool bleiben und Dividenden kassieren“ gilt nicht nur in der Krise, sondern auch bei steigenden Kursen. Etwa bei der Allianz, die in den letzten zwölf Monaten über 40% zugelegt hat. Wegen der Kürzung während der Finanzkrise ist der Münchener Versicherer zwar rein formal kein DividendenAdel, aber dennoch ein hervorragendes Unternehmen – das nicht zu teuer ist: 4% Dividendenrendite bei idealtypischem Payout von 50%, dazu ein Kurs/Gewinn-Verhältnis <12.
Das Beste kommt zum Schluss – weiss nicht nur der Volksmund, sondern auch der Börsianer. Denn im vierten Quartal steigen die Aktienkurse (fast) garantiert. Seit seinem Start am 31.12.1987 hat der DAX die drei Monate zwischen Anfang Oktober und Ende Dezember nur dreimal in den roten Zahlen beendet. Allzu viel Aufmerksamkeit sollten Income-Investoren der Statistik aber nicht schenken. Zeit für Aktien ist immer!
Saufen, rauchen, Fastfood: Gesund ist das nicht. Außer, es geht um’s Depot. Spirituosen-Hersteller, Tabak-Konzerne und Schnellrestaurants punkten mit satten Dividenden und einer eingängigen Story. Kein Wunder, dass die Aktien zuletzt deutlich besser gelaufen sind als die Indices. Gleichwohl sollten Anleger den Blick für die Risiken schärfen – zunehmendes Gesundheitsbewusstsein, regulatorische Eingriffe und hohe Bewertungen.
DIE WELT hat sich die Wahlprogramme der Parteien aus Aktionärssicht angesehen: Nicht nur SPD und Grüne wollen Kapitalerträge künftig mit dem persönlichen Steuersatz belasten – auch die CDU ist für eine Abschaffung der Abgeltungsteuer. „Hochvermögende Bürgerinnen und Bürger sollten einen größeren Beitrag leisten“, heißt es dazu bei der SPD. Was für ein Hohn! Die Großkopferten werden immer Möglichkeiten finden, sich der Besteuerung zu entziehen. Gekniffen ist der gemeine Privatanleger.