Coca-Cola erhöht die Dividende. Nach zuletzt 0,44 US-Dollar pro Vierteljahr gibt es die nächsten vier Quartale jeweils 0,46 US-Dollar. Ein Plus von 4,5% und gleichzeitig die 61. Anhebung in Serie – wobei die Ausschüttung im Schnitt um 9,8% p.a. gesteigert wurde. Um diesen Track Record richtig abzubilden, braucht es schon eine logarithmische Skalierung:

Gerade bei dermaßen langen Zeiträumen wollen wir indes auch die Inflation nicht vergessen. Deshalb hier die Dividende von Coca-Cola mal bereinigt um den Anstieg der US-Verbraucherpreise (CPI Consumer Price Index). Demnach lag das reale Dividendenwachstum 1962-2022 bei im Schnitt 5,8% p.a.

Und bei aller Freude über die 61. Dividenden-Anhebung von Coca-Cola muss man obendrein konstatieren: Die Dynamik hat zuletzt kontinuierlich nachgelassen – und in den letzten fünf Jahren ist das Dividendenwachstum sogar erstmals leicht hinter der Inflation zurückgeblieben.

Aber die Dividende ist natürlich nicht alles, deshalb an dieser Stelle auch der Blick auf den Aktienkurs. Der ist seit 1962 splitbereinigt von 0,25 Dollar auf 60 Dollar gestiegen – eine Ver-240-fachung entsprechend durchschnittlich 9,2% p.a. Inklusive reinvestierter Dividenden (Gross Total Return) steht unter dem Strich sogar eine Rendite von 11% p.a.

Die prickelnden Prozente sollten allerdings nicht von den Durststrecken ablenken. Von 1974 bis 1985 und von 1998 bis 2014 war Coca-Cola an der Börse unter Wasser – zeitweise lag die Aktie mehr als 50% unter ihrem vorangegangenen Allzeithoch.

Und auch das gehört zur Wahrheit: Selbst inklusive reinvestierter Brutto-Dividenden notiert Coca-Cola real – also nach Abzug der Inflation – auf dem Niveau von 1998.

Zugegeben, das klingt jetzt alles ziemlich ernüchternd. Aber als Investoren müssen wir die Dinge eben nüchtern einordnen und uns immer wieder vergegenwärtigen, dass auch ein großartiges Unternehmen nicht zu jeder Zeit ein großartiges Investment ist. Genau deswegen ist Diversifikation so wichtig – denn während die eine Firma eine Durststrecke durchlebt, prosperiert eine andere. Und was Coca-Cola angeht, bin ich ohnehin optimistisch: Mit der (mühseligen) Entkonsolidierung der Abfüll-Aktivitäten hat man die Grundlage für künftig wieder steigende Wachstumsraten und eine (noch) effizientere Kapitalallokation geschaffen. Dass die Aktie deshalb in den nächsten Jahren wieder zweistellige Renditen abwirft, wage ich zwar zu bezweifeln. Ein Gesamtertrag oberhalb der Inflation sollte aber drin sein und damit bleibt Coca-Cola für mich einer von vielen Bausteinen in einem ausbalancierten Portfolio. Nicht mehr, aber eben auch nicht weniger.
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