Stabile Dividenden sind prinzipiell eine feine Sache. Doch bisweilen fühlt man sich auch verhohnepiepelt, wenn eine Firma jahrein, jahraus dasselbe ausschüttet. Ein krasses Beispiel dafür ist Beiersdorf. Der Nivea- und Tesa-Konzern fährt Rekordergebnisse ein, während die letzte echte Dividendenanhebung aus dem Jahr 2008 datiert. Doch weil Tchibo-Erbe Herz die Mehrheit hat, können die Aktionäre kaum Druck aufbauen – sondern bloß einen großen Bogen um die Aktie machen. Die Alternative ist ein familiengeführtes Unternehmen aus Düsseldorf.
Mit Essen spielt man nicht, hat Oma immer gesagt. Doch das Lebensmittel-Monopoly ist in vollem Gange. Zwar hat KraftHeinz sein Übernahmeangebot für Unilever bereits nach zwei Tagen wieder zurückgezogen, doch die Geschichte ist noch lange nicht vorbei: Investoren wollen Wachstum sehen und das ist kurz- bis mittelfristig nur über Skalen- und Synergieeffekte darstellbar, weshalb Fusionen nur eine Frage der Zeit sind. Unter Druck ist dabei auch Marktführer Nestlé, profitieren könnte Danone – wobei die (reichlich wolkige) Übernahmephantasie nicht der entscheidende Grund ist, warum die Yoghurt-, Wasser- und Babybrei-Aktie gut ins Portfolio passt.
Und wieder ein Rekord: Der SDAX – hinter DAX und MDAX sozusagen die 3. Börsen-Bundesliga – hat heute zu Handelsbeginn erstmals die Marke von 10.000 Punkten überschritten. Im Langfrist-Vergleich der drei Frankfurter Aktienbarometer hinkt der Nebenwerte-Index aber nach wie vor hinterher. Das hat auch damit zu tun, dass der SDAX so etwas wie der „Durchgangsbahnhof“ der DAX-Familie ist. Für engagierte Dividendenjäger bietet der Index allerdings einige interessante Opportunitäten – darunter ein Personaldienstleister mit Vollausschüttung und 5% Rendite.
Während der DAX noch knapp 5% unter seinem Rekord aus dem April 2015 notiert, hat der MDAX gestern schon wieder ein neues Allzeithoch erklommen – das elfte in diesem noch jungen Jahr. Und dennoch keine Spur von Euphorie. Lieber mal ein bisschen was verkaufen, die jetzt aber wirklich überfällige Korrektur (oder alternativ den großen Crash) abwarten und dann auf ermäßigtem Niveau wieder kräftig aufstocken, denkt sich so mancher Anleger. Doch die Historie seit 1988 lehrt: Der MDAX belohnt Geduld und Nervenstärke.