Nein, Dividende ist NICHT der neue Zins. Aber wenn Wackelkandidaten wie Spanien und Italien für drei Jahre Geld zum Nulltarif bekommen, wenn selbst zehnjährige Bundesanleihen einen garantierten Kapitalverlust bringen und wenn in der Schweiz auch 30 Jahre nicht mehr ausreichen, um wenigstens ein bisschen Rendite zu machen – dann ist es Zeit einzusehen: Den Zins, wie wir ihn kannten, gibt’s nicht mehr.
Das muss man nicht gut finden, und wer mag, darf gerne ein Bild von Mario Draghi auf seinen Boxsack kleben oder sich wie ein kleines Kind trommelnd auf den Boden werfen – kann alles sehr befreiend sein, bringt ansonsten aber genauso wenig, als wenn man übers Wetter mault. Auch das müssen wir hinnehmen, uns darauf einstellen und das Beste daraus machen.
Wer sein Vermögen nicht in margengeladene Finanzprodukte oder dubiose Mittelstandsanleihen stecken will und die mit einer Immobilie verbundenen Kosten, Mühen und Klumpenrisiken scheut, landet früher oder später ganz automatisch bei Aktien.
Und Teilhaber von Firmen wie Unilever, L’Oréal, PepsiCo, Tomra oder COloplast zu sein, die mit Produkten aus dem täglichen Leben stabile Dividenden erwirtschaften – ist das nicht viel attraktiver als Wolfgang Schäuble dafür zu bezahlen, dass er auf’s Geld aufpasst!?