Die Diskussion um ETFs wird schärfer. Aber ohne Gerd Kommer, Thomas Mayer und all den anderen klugen Köpfen, die sich im ewigen Wettstreit aktiv versus passiv die Argumente um die Ohren hauen, zu nahe treten zu wollen: Gibt es echt nur gut und böse? Muss man sich wirklich entscheiden, ob ETFs die alleinseligmachende Antwort auf alle Fragen des (Anleger-)Daseins sind – oder der Anfang vom Ende der (Finanz-)Welt?
Das 1991 von Michael O’Higgins beschriebene Dogs of the Dow-Portfolio ist sozusagen der Ur-Ahn aller Dividendenstrategien. Doch einfach jedes Jahr die zehn renditestärksten Aktien aus dem Dow Jones kaufen – damit war in den letzten eineinhalb Jahrzehnten keine nachhaltige Überrendite mehr zu erzielen. Dennoch gehören die Hunde von O’Higgins nicht in die zum Bersten gefüllte Kiste mit Investment-Strategien, die die Welt nicht braucht.
Neun Kennzahlen von Cashflow bis Verschuldung, keine Prognosen, nur harte Fakten aus der Bilanz: Mit dem Piotroski F-Score erhalten Anleger einen schnellen Einblick in die finanzielle Qualität eines Unternehmens. Wer durch die Brille des Stanford-Professors auf den Kurszettel schaut, entdeckt bisweilen Aktien, die man sonst oft nicht auf dem Radar hat. Doch der F-Score ist mehr als nur Inspirationsquelle. Er kann auch bei der regelmäßigen Depotüberprüfung helfen und systematische Value-Strategien aufpeppen.
Kontinuität, Ausschüttungsquote, Rendite und Dynamik: Die vier DividendenAdel-Kriterien identifizieren Unternehmen, die nachrechenbaren „Shareholder Value“ liefern. Doch warum nicht eine zweite Meinung einholen!? Wer sich dabei nicht auf Onkel Herbert oder Nachbar Willi verlassen will und auch von professionellen Börsen-Wahrsagern wenig hält, wird den F-Score mögen – eine Art Neun-Punkte-Plan für fundamentale Aktienanalyse auf wissenschaftlicher Basis, entwickelt vom Stanford-Professor Joseph D. Piotroski.