Was für ein Jahresauftakt an den Kapitalmärkten! Mitte Januar konnten viele Aktien-Indices noch neue Allzeithochs erklimmen. Dann kam das Corona-Virus und plötzlich waren die sicheren Häfen gefragt: Anleihen, Immobilien, Gold – und die großen Technologie-Firmen von der Nasdaq, die allesamt starke Zahlen vorgelegt haben.
Auch der US-Leitindex S&P 500 notiert nach einem Monat auf Euro-Basis noch knapp im Plus, während die meisten europäischen Börsen mit einem kleinen Minus in das Jahr 2020 gestartet sind. Schon wieder im Hintertreffen sind die Schwellenländer, wofür neben China auch Brasilien und Südafrika verantwortlich sind. Gleichzeitig liegen die meisten wichtigen Aktien-Barometer nach wie vor deutlich über ihren 200 Tages-Durchschnitten. Die Aufwärtstrends sind also per Ultimo Januar nach wie vor intakt – wir sehen bislang nicht mal einen Hauch von „Winterschlussverkauf“ und wo manch einer schon „Rabatte“ wittert, gibt‘s allenfalls ein paar Prozent Skonto.
Bei den globalen MSCI-Sektoren werden die Tech-Werte noch überflügelt von den Versorgern – auch weil Index-Schwergewichte wie NextEra Energie vom Boom bei „grünen“ bzw. nachhaltigen Defensiv-Investments profitieren. Umgekehrt hängt die anhaltende Schwäche des Energie-Sektors nicht nur mit dem Preisrutsch bei Öl zusammen, sondern auch mit der „Dekarbonisierung“ vieler institutioneller Portfolios. Die hochzyklischen Grundstoff-Aktien leiden derweil unter Befürchtungen, dass das Corona-Virus bzw. die Quarantäne-Maßnahmen der chinesischen Regierung die Wirtschaftsleistung signifikant beeinträchtigen könnte. Sollte sich dieses Risiko materialisieren, dürften die Kurse jedoch noch weitaus stärker abrutschen.