„Mehr Geld als im Bundeshaushalt: Europäische Firmen werden dieses Jahr 359 Mrd. Euro ausschütten“, meldet das Handelsblatt und beruft sich dabei auf eine Studie von Allianz Global Investors. Doch so sehr ich mich freue, wenn Dividenden ins mediale Blickfeld geraten – so erlaube ich mir dennoch darauf hinzuweisen, dass der postulierte Dividendenrekord weitgehend auf Schätzungen basiert. Denn von den STOXX 600-Firmen haben bislang nur gut 50 ihre 2020er Dividende offiziell angekündigt.
Und zum Thema Dividenden-Schätzungen mal ein ganz krasses Beispiel aus deutschen Landen: Daimler. Letztes Jahr kleine Kürzung auf €3,25 und nun prophezeien die von Bloomberg erfassten 24 Analysten Werte zwischen €0,50 und €3,00 je Aktie – bei einem Median von €1,92 (siehe Bloomberg-Screenshot links).
Warum also nicht einfach warten, bis das Unternehmen sich am 11.02. erklärt!? Es hat schon Gründe, warum meine DSW-Dividendenstudie für die FOM Hochschule für Oekonomie & Management seit der ersten Veröffentlichung 2010 immer erst Anfang des zweiten Quartals erscheint. Wir haben dann zwar keinen Presse-Scoop, aber dafür verlässliche Zahlen, mit denen Anleger auch etwas anfangen können.