Nachdem die Deutsche Bank ihr Geschäft mit strukturierten Wertpapieren zur Disposition gestellt hat, sind in den letzten Wochen und Monaten zahlreiche Produkte fällig gestellt worden. Davon betroffen ist leider auch das Open End-Zertifikat auf den DividendenAdel Eurozone (WKN DM1DVA), das am kommenden Mittwoch (24. Juni) zurückgezahlt wird – analog zum Referenz-Stand des Solactive DividendenAdel Eurozone Index.
Klar besser als die Indices
Für mich als Initiator des Index ist das natürlich traurig – gerade weil die Strategie sich bewährt hat. Denn seit dem Primärmarkt-Start des Zertifikats am 1. Februar 2017 stehen unter dem Strich rund 20% Wertzuwachs. Der iShares-ETF auf den EURO STOXX kommt im selben Zeitraum nur auf ein Plus von 11%. Die systematische Konzentration auf die Euro-Firmen mit der höchsten nachhaltigen Ausschüttungsqualität hat also nicht nur in der historischen Rückrechnung, sondern auch „in freier Wildbahn“ für eine Überrendite gesorgt.
Noch größer ist der Vorsprung gegenüber der offiziellen Dividendenstrategie der EURO STOXX-Familie. Der EURO STOXX Select Dividend 30 Index war schon 2019 ziemlich hintendran, ist dann im Corona-Crash überproportional abgestürzt und liegt nun für die vergangenen knapp dreieinhalb Jahre sogar 15% unter Wasser. Kein Wunder, denn der Index zielt primär auf hohe Ausschüttungsrenditen ab – die zwar irgendwie verlockend aussehen, aber bekanntlich eher Warnsignal als Qualitätsmerkmal sind und deshalb meist zulasten des langfristigen Gesamtertrags gehen.
Die Auswahllisten gibt’s weiterhin
Dennoch stecken in den drei ETFs auf den EURO STOXX Select Dividend 30 derzeit rund 970 Mio. Euro an Anlegergeldern, während der DividendenAdel Eurozone bald nicht mehr investierbar ist – außer, man legt sich halt einfach die Aktien ins Depot, was ja ohnehin meine bevorzugte Vorgehensweise ist. Die dafür relevanten Auswahllisten wird es natürlich auch im kommenden Jahr wieder geben.
Dankeschön zum Abschied
Für den Moment bleibt mir indes nur ein herzliches Dankeschön an alle Anleger, die dem Zertifikat in den vergangenen Jahren ihr Vertrauen entgegengebracht haben – sowie auch an die Deutsche Bank, mit der ich nun fast 19 Jahre lang in unterschiedlichen Medien-, Event- und Advisory-Projekten zusammengearbeitet habe. Dabei durfte ich erfahren: Auch wenn überforderte Chefs und gierige Investmentbanker das Erbe von Hermann-Josef Abs, Friedrich-Wilhelm Christians und Alfred Herrhausen weitgehend verloddert haben, gibt es in der Bank nach wie vor viele Menschen, die einfach einen guten Job für ihre Kunden machen.
P.S.: Die von LIXX berechneten Indices auf den DividendenAdel Deutschland und den DividendenAdel Schweiz sowie die darauf bezogenen Open End Tracker von Leonteq Securities sind natürlich nicht betroffen und weiterhin am Markt!