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Das Comeback der T-Aktie – inklusive „steuerfreier“ Dividende

Die T-Aktie über 21,00 Euro, ein 21-Jahres-Hoch! Inklusive reinvestierter Dividenden hat die Deutsche Telekom* ihren Aktionären seit Anfang 2002 gut 120% Plus beschert – während der iShares STOXX Europe 600 Telecom ETF per saldo kaum Fleck gekommen ist und 30% unter seinen Hochs aus 2015 herumdümpelt.

Mit John Legere und Tim Höttges kam der Aufschwung

Dazu wie immer der Relative Performance-Chart, der illustriert: Der Aufschwung der Deutschen Telekom begann 2013. Damals war John Legere gerade CEO von T-Mobile US geworden und es war klar, dass René Obermann ab 1. Januar 2014 den Chef-Sessel für den jetzigen Vorstandsvorsitzenden Tim Höttges räumen würde. Ist immer die Frage, ob das nun Kausalität oder Koinzidenz ist. Aber Legere ist Legende und dass Höttges vieles richtig gemacht und dabei auch das Glück des Tüchtigen gehabt haben muss, sieht man ja am Aktienkurs…

Auf jeden Fall ein beeindruckendes Comeback, womit sich das bestätigt, was ich 2016 zum 20. Jahrestag des Börsengangs geschrieben hatte: „Die tragische Historie der rosaroten Volksaktie darf nicht davon ablenken, dass die Deutsche Telekom spätestens unter der Ägide von Tim Höttges ein ganz normales Unternehmen geworden ist. Das auf den Netzbetrieb fokussierte Geschäftsmodell versprüht zwar wenig Glamour, sorgt aber für halbwegs planbare Cashflows. Zusammen mit dem Wachstumsträger T-Mobile US sollte das reichen, um auf absehbare Zeit stabile bis leicht steigende Dividenden zahlen zu können.“

Die Telekom ist noch kein Dividenden-Wachstumswert

Zugegeben, ein Dividenden-Wachstumswert ist die Deutsche Telekom noch immer nicht. Die 0,70 Euro je Aktie, die der am 5. April 2023 erfreulicherweise als Präsenzveranstaltung stattfindenden Hauptversammlung vorgeschlagen wurden, gab’s auch schon 2019. Und in den Jahren 2008 bis 2010 durften T-Aktionäre sich sogar über jährliche Gutschriften von 0,78 Euro freuen. Aber diese Ausschüttungen waren eben deutlich zu hoch für ein Unternehmen, das (nicht zuletzt auf politischen Druck hin) kräftig investieren muss.

Voller Zinseszinseffekt: Darum wird die Telekom-Dividende ohne Steuerabzug gutgeschrieben

In puncto Dividende ist aber noch ein anderes Thema relevant: Anders als sonst ist die in der Gross Total Return-Betrachtung unterstellte Reinvestition der Brutto-Dividende hier nicht nur kalkulatorisch, sondern tatsächlich praktisch möglich. Denn weil die Deutsche Telekom ihre Dividende aus dem sog. steuerlichen Einlagenkonto zahlt, bekommen in Deutschland unbegrenzt steuerpflichtige Privatanleger die Ausschüttung ohne Steuerabzug gutgeschrieben. Damit steht der volle Betrag zur Reinvestition bereit. Wirklich „steuerfrei“ ist die Dividende dennoch nicht, denn am Ex-Tag wird der steuerliche Einstandskurs um die Ausschüttung reduziert, so dass man die Dividende bei einem Verkauf implizit nachversteuern muss – aber eben erst dann und bis dahin profitiert man durch die Steuerstundung vom kompletten Zinseszinseffekt.

Mehr dazu übrigens auf der generell richtig gut gemachten Investor Relations-Website der Deutschen Telekom. Und zur immer wieder gern gestellten Frage, ob der steuerliche Einstandskurs irgendwann auch negativ werden kann, wenn man nur lange genug dabei ist und entsprechend viele Dividenden kassiert: Ja, wie das Bundesfinanzministerium mit Schreiben vom 22. Dezember 2022 klargestellt hat.

„Steuerfreie“ Dividende als Buy & Hold Motivation

Insgesamt ist die „steuerfreie“ Dividende weder bei der Telekom noch bei anderen Aktien ein Kauf-Argument – aber durchaus eine Motivation, eine Position auch dann zu halten, wenn der Kurs mal länger durchhängen sollte, obwohl der Investment Case weiterhin intakt ist. Genau das ist in meinen Augen bei der Deutschen Telekom der Fall: Ein seriös aufgestelltes, gut gemanagtes und derzeit für die Qualität fair bewertetes Infrastruktur-Geschäft mit dem typischen Vorteil stabiler Cashflows und den typischen Investitions- und Finanzierungsrisiken. Sicher keine kommende Kurs-Rakete, aber ein solider Baustein in einem breit diversifizierten Portfolio nach der Devise „Cool bleiben und Dividenden kassieren“.

Das T-Bakel als Mahnmal

Und ganz zum Schluss dann aber doch mal der Blick auf die komplette Börsen-Historie der Deutschen Telekom – die zwar wie vor sechs Jahren festgestellt nicht den heutigen Blick auf das Unternehmen vernebeln sollte, aber für immer ein Mahnmal bleiben wird, was Hype-Bewertungen angeht!

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