Butter ist so teuer wie nie, Äpfel werden knapp, nur Gemüse ist billiger als 2016. Der gemeine Casino-Kapitalist fragt da natürlich gleich: Kann man davon irgendwie profitieren – und sei es nur, um sich gegen steigende Preise im Supermarkt abzusichern? Klare Antwort: Ja, aber nicht mit Finanzprodukten auf Agrarrohstoffe. Denn die Warenbörsen sind für Erzeuger und Verarbeiter gemacht, während Investoren und Spekulanten „in the long run“ kräftig reinbuttern. Privatanleger setzen deshalb auf Aktien. Dabei sind Lebensmittelhersteller aussichtsreicher als Firmen wie BayWa, die am Anfang der landwirtschaftlichen Wertschöpfungskette stehen.
Das 1991 von Michael O’Higgins beschriebene Dogs of the Dow-Portfolio ist sozusagen der Ur-Ahn aller Dividendenstrategien. Doch einfach jedes Jahr die zehn renditestärksten Aktien aus dem Dow Jones kaufen – damit war in den letzten eineinhalb Jahrzehnten keine nachhaltige Überrendite mehr zu erzielen. Dennoch gehören die Hunde von O’Higgins nicht in die zum Bersten gefüllte Kiste mit Investment-Strategien, die die Welt nicht braucht.
Neun Kennzahlen von Cashflow bis Verschuldung, keine Prognosen, nur harte Fakten aus der Bilanz: Mit dem Piotroski F-Score erhalten Anleger einen schnellen Einblick in die finanzielle Qualität eines Unternehmens. Wer durch die Brille des Stanford-Professors auf den Kurszettel schaut, entdeckt bisweilen Aktien, die man sonst oft nicht auf dem Radar hat. Doch der F-Score ist mehr als nur Inspirationsquelle. Er kann auch bei der regelmäßigen Depotüberprüfung helfen und systematische Value-Strategien aufpeppen.
Die 64 im WBI Wiener Börse Index enthaltenen Unternehmen schütten 2017 knapp drei Mrd. Euro aus und übertreffen damit endlich eine zehn (!) Jahre alte Bestmarke. Besonders erfreulich: Angeführt von Erste Group Bank, OMV und Telekom haben alle Top 10 Zahler ihre Dividende angehoben. Die beste Ausschüttungsqualität finden Anleger aber weiterhin in der zweiten Reihe, wo neben zwei Regionalbanken besonders Mayr Melnhof Karton und Do & Co. überzeugen.
Kontinuität, Ausschüttungsquote, Rendite und Dynamik: Die vier DividendenAdel-Kriterien identifizieren Unternehmen, die nachrechenbaren „Shareholder Value“ liefern. Doch warum nicht eine zweite Meinung einholen!? Wer sich dabei nicht auf Onkel Herbert oder Nachbar Willi verlassen will und auch von professionellen Börsen-Wahrsagern wenig hält, wird den F-Score mögen – eine Art Neun-Punkte-Plan für fundamentale Aktienanalyse auf wissenschaftlicher Basis, entwickelt vom Stanford-Professor Joseph D. Piotroski.
Wann immer es bei uns um einzelne Aktien statt um allgemeine Themen geht, sind sie mit von der Partie: Die DividendenAdel-Profile – unsere Info-Grafiken mit allen Fakten und Kennzahlen rund um das Magische Viereck nachhaltiger Ausschüttungsqualität. In der Facebook-Gruppe „Dividendenstrategie“ gibt es seit Juli 2016 sogar einen eigenen Diskussionsfaden, wo Christian W. Röhl regelmäßig Profile und Kurzkommentare zu von den Mitgliedern vorgeschlagenen Firmen postet. Dieser exklusive Service ist jetzt auch hier auf der Website verfügbar.