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Baustellen voraus: Trump schockt Gläubiger und inspiriert Aktionäre

Was für ein Tag gestern – und mindestens genauso überraschend wie der Triumph von Donald Trump war die Reaktion der Finanzmärkte. Zunächst rauschten die Kurse zwar wirklich wie von allen Auguren prophezeit in den Keller; Terminkontrakte auf den Dow Jones Industrial Average verloren binnen drei Stunden rund 1.000 Punkte oder mehr als fünf Prozent. Doch nachdem der frisch gewählte Präsident auf seiner Siegesfeier wider Erwarten weder Feuer gespuckt noch kleine Kinder verspeist, sondern versöhnliche Töne angeschlagen hatte, folgte die wohl rasanteste Trendwende der jüngeren Börsengeschichte und am Ende notierte der Leitindex der Wall Street sogar 1,5% höher als einen Tag zuvor.

Trump Trendwende Dow Jones Future

Wer auf dieser Achterbahn mitgefahren ist und dabei Geld verdient hat, verdient durchaus Respekt. Unsere Sache sind derlei Spekulationen nicht. Lieber schauen wir auf die mittel- bis langfristigen Implikationen der Wahl und haben deshalb aufgehorcht, als der „Prezelect“ in seiner Siegesrede auf Infrastruktur-Investitionen zu sprechen kam. Straßen, Brücken, Stromnetze und Wasserleitungen sind jenseits des Atlantiks noch maroder als hierzulande. Wenn die Trump-Administration nun tatsächlich das Land saniert, wäre dies ein gigantisches Konjunkturprogramm.

Versorger-Aktien leiden jetzt schon

Finanziert werden müsste der ganze Spaß natürlich auf Pump. Die Staatsverschuldung würde mithin weiter steigen, genauso wie die Renditen der US-Treasuries – auch darauf gab’s gestern ja schon einen Vorgeschmack. Gut möglich also, dass Gläubiger unter Präsident Trump eher wenig zu lachen haben, während Aktionäre wie einst unter Ronald Reagan vom „Deficit Spencing“ profitieren. Schwierige Zeiten könnten allerdings auf die börsennotierten Strom- und Wasserversorger zukommen: Wenn die Regierung Dividenden-Lieblinge wie WEC Energy oder American Water Works per Gesetz dazu verdonnert, mehr Geld in ihre Infrastruktur zu stecken, lassen sich die fetten Ausschüttungen der letzten Jahre kaum halten. Nicht umsonst war der S&P Utilities Index gestern mit einem Minus von 3,6% der Tagesverlierer unter den zehn von Standard & Poor’s berechneten Sektor-Indices.

Auf Trump warten viele Baustellen

Seriös einschätzen lässt sich Trumps (Wirtschafts-)Politik freilich noch nicht. Zunächst einmal braucht der Mann mit der Frisur, die irgendwie an ein totes Eichhörnchen erinnert, eine glaubwürdige Agenda und ein schlagkräftiges Team – und dabei dürfte es einige Überraschungen geben, die der Börse nicht gefallen werden. „Road Work Ahead“, heißt es in Washington die nächsten Monate und deshalb zocken wir nicht auf bestimmte Personen oder Programme, sondern machen dasselbe, was schon unter Präsident Obama ziemlich gut funktioniert hat: Systematisch, langfristig und breit gestreut in Firmen mit höchster Ausschüttungsqualität investieren.

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