Der Dow Jones gestern wieder knapp 170 Punkte im Plus. Mehr als die Hälfte des Tagesgewinns – laut Bloomberg exakt 90 Zähler – entfällt auf 3M. Nach großartigen Zahlen und einer Prognoseanhebung sind die Aktien der Industrie-Ikone heute um über 7% gestiegen. Natürlich eine Momentaufnahme, die gleichwohl auf ein paar grundsätzliche Rückschlüsse zulässt.
Denn erstens zeigt sich hier: Auch bei Dividenden-Aristokraten kann richtig Musik drin sein – wenn eben nicht nur die Historie glänzt, sondern auch Rendite, Payout und Dynamik stimmen. Genau das ist bei 3M der Fall… übrigens nicht erst seit heute.
Deshalb ist es zweitens kein Wunder, dass diese Aktie seit Anfang 2000 inklusive reinvestierter Dividenden ungefähr doppelt so viel abgeworfen hat wie der Dow Jones. Wer also darauf bedacht ist, den Index zu schlagen: Es braucht nicht unbedingt wilde Wachstums-Wetten – langweiliger DividendenAdel tut’s auch.
Auch Industrie gehört ins Income-Depot
Dafür muss man sich drittens aber zwingen, in solche TItel zu investieren, die nicht ganz so einfach zu verstehen sind wie Nahrungsmittel- oder Getränkehersteller. Zu Coca-Cola oder Unilever hat man eine andere Beziehung als zu einem „dreckigen“ Konglomerat, das Otto Normalverbraucher allenfalls als Urheber der gelben Klebezettelchen kennt. Doch in ein ausgewogenes Depot gehören eben auch Industrie- und Grundstoff-Aktien.
Keine Angst vor neuen Höchstständen
Und viertens zeigt sich wieder einmal: Keine Angst vor neuen Höchstständen. Allein in den letzten drei (!) Jahren hat 3M insgesamt 83 – in Worten: dreiundachtzig – neue Allzeithochs markiert… und früher oder später folgte der nächste Rekord.
Mit Dividende auf Nachkauf-Gelegenheiten warten
Fünftens heißt das natürlich nicht, dass die Aktie nicht mal längere Zeit korrigieren kann. Im Gegenteil, seit 1990 gab es immer wieder mehrjährige Phasen, in denen auch 3M unter Wasser lag. Doch das macht nichts: Denn einerseits gibt’s eine zwar nicht allzu üppige, dafür aber stetig steigende Dividende. Und andererseits lassen sich Rücksetzer zu Nachkäufen nutzen.
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